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Künstlerische Gestaltung des Kreisverkehrs am Kersbacher Kreuz/Forchheim

 

Projektträger: Landkreis Forchheim
Aktueller Projektstand: Das Projekt wurde fertiggestellt und am 30.10.2020 offiziell der Öffentlichkeit übergeben.

       

Ziel des Projekts "Kersbacher Kreisel" war die künstlerische Gestaltung dieses Kreisverkehrs, der mit seiner Lage zwischen Forchheim und Kersbach das vom Verkehr am stärksten frequentierte Einfallstor zur Fränkischen Schweiz darstellt.

Um einen entsprechenden Entwurf zu ermitteln wurde vom Landkreis Forchheim ein zweiphasiger Künstlerwettbewerb ausgeschrieben. Ziel des Projektes und gleichermaßen auch Anforderung an die künstlerischen Entwürfe war eine inspirierende und informierende Präsentation der Charakteristika der gesamten Region Forchheim und Fränkische Schweiz. Für die regionale Bevölkerung soll das Kunstwerk identitätsstiftend wirken, Besuchern der Region soll es einen positiven Ersteindurck vermitteln.

Im Rahmen des Künstlerwettbewerbs nahmen mehr als 100 Bildende Künstler teil und reichten Vorschläge in Skizzenform ein In den Entscheidungs- und Auswahlprozess über die Plätze 1-3 war eine Jury aus Fach- und Sachexperten eingebunden. Fachpreisrichter waren Vertreter aus der Kunst- und Kulturszene der Region, Sachpreisrichter war jeweils ein Vertreter des Staatl. Straßenbauamtes Bamberg, ein Verkehrssicherheitsexperte der Stadt Forchheim sowie ein Vertreter der Tiefbaubehörde des Landkreises Forchheim. D.h., die maßgeblichen Behörden für Verkehrssicherheit waren von Anfang an in alle Planungen involviert.

Die erste Jury-Sitzung fand am 04.07.2019 statt. In einem ersten Durchgang wurden technisch nicht geeignete Entwürfe von vornherein ausgesondert. In einem zweiten Durchgang erfolgte die Bewertung der eingereichten Vorschläge nach künstlerischen Kriterien und die Auswahl der 10 besten Entwürfe. Diese Künstler*innen wurden aufgefordert, ein plastisches Modell ihres Entwurfs einzureichen.

In einer 2. Sitzung wählte das Preisgericht am 10.10.2019 aus den 10 eingereichten Modellen 3 Siegerentwürfe aus (Platz 1 bis 3), die dem Ausschuss für Bau- und Verkehrsangelegenheiten am 17.12.2019  zur Entscheidung und endgültigen Auswahl des Siegermodells präsentiert wurden. Hier fiel die Entscheidung des Gremiums einstimmig auf das Modell des Künstlers Harald Winter.

Das neue Kunstwerk auf dem Kersbacher Kreisel, dem Eingangstor zur Region, soll einerseits zu einer inhaltlich niveauvollen Verkehrsgestaltung beitragen, andererseits auch neue Methoden der regionalen Öffentlichkeitsarbeit ausschöpfen.

Nun ziert ein rundgeschwungener, metallener Schriftzug den Kreisverkehr:

Die ganze Natur ist dem Menschen, wenn er poetisch gestimmt ist, nur ein Spiegel, worin er nichts als sich selbst wiederfindet.

Es ist ein Zitat aus den Reiseberichten des frühromantischen Autors Ludwig Tieck während seiner berühmten Pfingstreise 1793 durch das "Muggendorfer Gebürg". Er beschreibt darin die fränkische Landschaft als Spiegelbild der Seele, die den Menschen die Möglichkeit zur Selbstfindung bietet. Die der Aussage innewohnende Forderung, die Natur zu respektieren, macht den Ansatz auch heute wieder aktuell und relevant. Später erkannte man, dass diese Reiseberichte mit ihren außergewöhnlichen Beschreibungen der wildromantischen Landschaft die Deutsche Romantik hier bei uns in der Fränkischen Schweiz begründen.

Zwar ist für anfahrende Autofahrer immer nur ein Teil des Schriftzuges lesbar, allerdings wechselt je nach Anfahrt die Perspektive und soll dadurch zum Nachdenken über das Zitat und die Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur anregen: Je nach Anfahrt hat man entweder das sich öffnende Wiesenttal mit der wildromantischen Landschaft und Natur oder aber Industriegebäude des Forchheimer Gewerbegebietes vor sich. NATUR, MENSCHEN, POETISCH, SPIEGEL, NICHTS, SELBST als Schlüsselwörter der Aussage sind optisch hervorgehoben. Die runde Form und das Material spielen auf romantische Ideen wie den Kreislaufgedanken, Vergänglichkeit und Ewigkeit an.

 

Pfingstreise Infotafel

 

 

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