Wisentgehege Wildpark Hundshaupten
Projektträger: Landkreis Forchheim
Aktueller Projektstand: Das Projekt wurde umgesetzt. Die offizielle Einweihung steht noch aus.
Im Rahmen der Weiterentwicklung und Neuausrichtung des Wildparks Hundshaupten wird vor allem die Umweltbildung deutlich ausgebaut. Zu den Schwerpunkten zählen Aspekte der Zoologie und Tiernachzucht. Diese betreffen auch den Wisent. Nachdem der Wisent in Europa in freier Wildbahn ausgerottet war, starteten 1923 ambitionierte Tierhalter und Zoos mit einer Erhaltungszucht und legten den Grundstein für eines der erfolgreichsten Artenschutzprogramme der Geschichte des Zoos. Heute kommen in Europa einzelne Wisente wieder freilebend vor. Daher ist es dem Wildpark auch ein großes Anliegen Berührungsängste in Bezug auf Wildtiere zu nehmen. Anhand des Wisents als idealem Modelltier kann der menschliche Einfluss im negativen (Ausrottung) als auch im positiven Kontext (Erhaltung und Wiederansiedlung) erklärt werden.
Insgesamt wurde ein Informationszentrum zum Wisent und den Aufgaben des Zoos errichtet. Dafür wurde eine neue Wisentstallung mit Vorgehege errichtet. Der wichtigste Aspekt dabei soll die Sicherheit für Mensch und Tier sein. Im Sinne einer nachhaltigen Energieversorgung wurde das Dach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Das Alleinstellungsmerkmal des neuen Geheges ist zudem ein barrierefreier Besuchertunnel. Aus nächster Nähe können Besucher die Tiere beobachten. Ein „Bunker“ mit ebenerdiger Aussicht erlaubt eine neue Perspektive auf die besonderen Tiere. Vorerst wird dieses Tiererlebnis allerdings nur im Rahmen von Führungen möglich sein. Die Besonderheit des Blickwinkels in das Gehege bildet deutschlandweit, wenn nicht sogar europaweit, ein Alleinstellungsmerkmal. Um auch eine pädagogisch nachhaltige Wirkung zu erzielen, wurde ein didaktisches Konzept erarbeitet, das durch spielerische Informationselemente das Tiererlebnis mit dem nötigen Wissen verbindet. Veranstaltungen zum Thema Wisent ergänzen den Lehrauftrag.
Maßgebendes Ziel des Projekts ist die Sensibilisierung der Besucher für die Themen Artenschutz, Erhaltungszuchtprogramme, Wiederansiedlungsprojekte, Aufgaben von Zoos, Arbeit mit bedrohten und gefährlichen Wildtieren und Wildtiere in unserer Umwelt. Vor allem aber für neue Tiere bietet der Ausbau des Wisentgeheges mit Separierungsmöglichkeiten die Möglichkeit, sich langsam einzugewöhnen. Somit kann das Projekt auch einen wesentlichen Beitrag zur Artenerhaltung des größten europäischen Rindes leisten und gleichzeitig der häufigsten Besucheranfrage nachkommen, denn auch das Thema Wisent scheint für sie von großem Interesse zu sein.
